Dynamische Bilanzauffassung - Externes Rechnungswesen - Fernuni Hagen - Fernstudium4You

Logout
Direkt zum Seiteninhalt

Dynamische Bilanzauffassung - Externes Rechnungswesen - Fernuni Hagen

Externes-Rewe-Jahresabschluss-Paket > Jahresabschluss > Grundlagen des Jahresabschlusses

Grundlagen der dynamischen Bilanzauffassung:

In der dynamischen Bilanzauffassung geht es vorrangig darum, die Entwicklung der zurückliegenden Periode zu verdeutlichen. Die primäre Aufgabe von Bilanz und Erfolgsrechnung wird darin gesehen, dass diese Rechenwerke „den Betrieb seine Fahrtrichtung erkennen lassen und ihm so als Kompass dienen“ (Eugen Schmalenbach). Bilanz und Erfolgsrechnung werden in der dynamischen Bilanzauffassung primär als Instrument zur Information der Geschäftsleitung im Sinne einer internen Dispositionsgrundlage gesehen.

Totalgewinn – Totalperiode in der dynamischen Bilanzauffassung:
Ein Totalgewinn über die Totalperiode eines Unternehmens (Zeitraum von Gründung bis Auflösung) kann mittels einer einfachen Zahlungsrechnung bestimmt werden. Dazu ist die Differenz zwischen sämtlich Einzahlungen und Auszahlungen über die gesamte Lebensdauer des Unternehmens zu berechnen. Zahlungsrechnung und Vermögensrechnung führen zu übereinstimmenden Ergebnissen, wobei die Totalrechnung für die Kompassfunktion völlig ungeeignet ist, da sie ja erst mit Auflösung des Betriebes Informationen liefert, sodass „Kursänderungen“ bzw. Anpassungen nicht mehr möglich sind.

Periodengewinne – Teilperioden in der dynamischen Bilanzauffassung:
Ein Periodengewinn über eine Teilperiode eines Unternehmens (meist ein Jahr) kann mittels einer Zwischenrechnung bestimmt werden. Im Gegensatz zum Totalgewinn kann der Periodengewinn jedoch nicht mittels einer einfachen Zahlungsrechnung ermittelt werden, da der zu ermittelnde Kassensaldo allein kein geeigneter Maßstab für die in der betrachteten Teilperiode eingetretene Vermögensentwicklung darstellt. Denn die einzelnen Transaktionen schlagen sich jeweils auf der Zahlungsebene anders nieder als auf der Vermögensebene. Mithin bedarf es neben der Zahlungsrechnung (Erfassung der Ein- und Auszahlungen) einer gesonderten Vermögensrechnung zur Darstellung der Ertrags- und Aufwandsströme.

Dynamische Erfolgsrechnung und Bilanz:
Die dynamische Bilanzauffassung stellt die Erfolgsrechnung in den Mittelpunkt des Interesses. Die Erfolgsrechnung wird nicht mehr nur als detaillierende Entstehungsrechnung einer Komponente (Eigenkapital) des eigentlichen Hauptwerks, nämlich der Bilanz angesehen. Vielmehr ist für die Kompassfunktion des Jahresabschlusses die Darstellung der Aufwands- und Ertragsströme von primären Interesse.

Video "Dynamische Bilanzauffassung":

Das Probe-Video behandelt die Thematik "Statische Bilanzauffassung" des Kurses "Jahresabschluss" des Moduls "Externes Rechnungwesen" der Fernuni Hagen. Dieses Video ist ein Ausschnitt aus dem Inhalt des Externes Rewe: Jahresabschluss-Pakets.
Alle Thematiken des vollständigen Videos
Schwebende Geschäfte nach Schmalenbach:
Als schwebende Geschäfte bezeichnet Schmalenbach alle Transaktionen, die durch asynchrone Abläufe der Geschäftsvorfälle der Kategorien 1 bis 3 gekennzeichnet sind. Dabei muss sich das gesamte Potential dieser schwebenden Geschäfte als „noch nicht aufgelöste Posten“ in der Bilanz niederschlagen. Jedes schwebende Geschäft der Kategorien 1 bis 3 führt folglich grundsätzlich zu der Notwendigkeit, in der Bilanz einen entsprechenden Korrekturposten anzusetzen. Es ist also entweder ein Aktivum oder ein Passivum zu bilden oder zu erhöhen. Dabei gelten folgende Regeln:
-  Aktivposten resultieren aus vorauseilenden Auszahlungen (Fälle 1.1, 1.2) oder vorauseilenden Erträgen (Fälle 1.4, 3.2)
-  Passivposten resultieren aus vorauseilenden Einzahlungen (Fälle 1.2, 2.2) oder vorauseilenden Aufwendungen (Fälle 1.3, 3.1)

Struktur der dynamischen Bilanz:

Die Struktur der dynamischen Bilanz kann grundsätzlich durch folgendes Schema gekennzeichnet werden:
Darstellung der Aktiva und Passiva der dynamischen Bilanz
Auflösung schwebender Geschäfte nach Schmalenbach:
Die mit der Auflösung schwebender Geschäfte verbundene Verringerungen von Bilanzpositionen erfolgt nach folgenden Regeln:
-  Aktivposten werden durch nacheilende Einzahlungen (Fälle 1.4, 2.1) oder Aufwendungen (Fälle 1.1, 3.2) vermindert.
-  Passivposten werden durch nacheilende Auszahlungen (Fälle 1.3, 2.2) oder Erträge (Fälle 1.2, 3.1) vermindert.

Bilanz als Darstellung des Kräftespeichers der Unternehmung:
Zum Ausweis anderer Bilanzpositionen als Kasse und Eigenkapital kann es in der dynamischen Bilanztheorie nach Schmalenbach nur insoweit kommen, wie sich einzelne geschäftliche Transaktionen in der Schwebephase zwischen Inangriffnahme und Abschluss befinden. Die Bilanz wird somit weniger als eine statische Darstellung von Beständen an Vermögensgütern und Verbindlichkeiten angesehen, sondern vielmehr als Momentaufnahme des dynamischen Unternehmensprozesses, als Darstellung des gesamten Potentials in Abwicklung befindlicher Geschäfte. Schmalenbach charakterisiert aus diesem Grund die Bilanz als „Darstellung des Kräftespeichers der Unternehmung“.

Externes Rewe: Jahresabschluss
Live-Webinare
Übungen (optional)
26 h Lehrvideos
259 Skriptseiten
Übersichtssammlung
Klausurlösungen
Das Externes Rewe: Jahresabschluss-Paket enthält den gesamten Teil des Kurses "Jahresabschluss" des Moduls "Externes Rechnungswesen" der Fernuni Hagen. Das Paket ist auf das erfolgreiche Bestehen der Klausur ausgerichtet. Der Aufbau folgt dem Kursskript der Fernuni Hagen und behandelt dabei alle wichtigen und klausurrelevanten Themen. Optional zum Paket stehen noch über 200 Übungsaufgaben und Übungsklausuren zur Verfügung.
Zurück zum Seiteninhalt